22 Dez, 2010
Fellstudien
Kathrin Hartmann hat in der aktuellen Ausgabe von NEON die neue Lust auf Pelz betrachtet und die Pelz-Wirtschaft dahinter auseinander genommen. Wem das nicht reicht, mag die Analysen von Manfred Krautter (EcoAid) lesen, der für Vier Pfoten die Schadstoffe in Pelzmode aufgelistet hat – erstaunlich, was sich in Nerz, Marderhund und Fuchs alles findet. Lesenswert ist auch die Gegenreaktionen des Pelz-Institutes. Auf der Seite von EcoAid könnt ihr obendrein das Presseecho verfolgen.
Nachdem ich schon vergangenes Jahr den Persianer meiner Großmutter nicht erben wollte – wegen der Ethik und der Ästhetik – bleibe ich dem weiter treu. „Back to basics“ nehme ich derzeit ziemlich ernst als Motto meines Kleiderschrankes. Ein Nachtrag zum Thema Ökosiegel für Kleidung, die mich auch 2011 weiter bewegen: Demnächst gibt es auch den Blauen Engel für Schuhe und Kleidung.
Nachdem lange gestritten wurde, ob der Blaue Engel, dessen Kernkompetenz der Umweltschutz ist, um Sozialstandards erweitert werden soll, ist es nun positiv entschieden. Wer ein Ökosiegel für Mode will, muss wenigstens die ILO-Kernarbeitsnormen erfüllen. Ich will das jetzt nicht auf die Goldwaage legen, sondern nur betonen, dass ich solche Doppelpack-Zeichen (catch-all-in-one/Umwelt und Öko) für den richtigen Weg halte.
Wer mehr über das neue Zeichen erfahren will, kann das auf der Biofach tun. Dort spricht Susanne Heutling vom Umweltbundesamt über ihre Pläne. Neben ihr sitzen Sprecherinnen und Sprecher von Transfair (Fairtrade), GOTS und der Fair Wear Foundation. Ich bin auf ehrlichen Austausch von Argumenten gespannt.
Besuchen werde ich im Januar 2011 sicher auch die Key.to in Berlin und die Innatex in Wallau. Ich freue mich auf euch alle.
Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland. Hier finden Sie alle Artikel von Kirsten . |