01 Dez, 2010
Stinkstiefel
Forscher aus Schweden kauften jüngst 21 Paar Lederschuhe bekannter Marken wie Timberland, Bata oder Converse und prüften sie im Labor. Alle waren buchstäblich „Stinkstiefel“. Unabhängig von Preis und Herkunft enthielten sie gefährliche Substanzen, selbst Veja und El Naturalista, die unter Öko-Flagge segeln. Die Forscher fanden hohe Konzentrationen des Gerbstoffs Chrom, aber auch Arsen, Blei und Quecksilber. Obendrein fiel giftiges Dimethylfumarat auf. Das Antipilzmittel ist in der EU seit Mai 2009 verboten, aber der Bann wird nicht ausreichend kontrolliert. Auch Pelze werden damit übrigens im großen Stil traktiert.
Deshalb bin ich über jeden Ökotreter erfreut, der neu am Start ist. Etwa die Turnschuh-Marke ekn footwear (gesprochen ikin) von Noel, vormals Karmakonsum-Urgestein. Seine Sneaker werden chromfrei gegerbt und in einer kleinen Fabrik, die in erster Linie Ökoschuhe produziert, gefertigt. Angesichts der arktischen Temperaturen hätte ich gerne ein gefüttertes Exemplar, andere sicher eine vegane Variante. Soll es alles geben, sagt Noel. Zu haben ist das Schuhwerk ab Herbst/Winter 2011. Stimmen wir also demnächst mit den Füßen ab und kaufen straßentaugliche und schicke Ökotreter von Noel.
Hier die schwedische Studie zur Lektüre:.badshoes1
Ich verabschiede mich bis zum 14. Dezember nach Indien zur Inspektion der Bioszene und einem Besuch der Biofach Mumbai. Solange herrscht Schweigen im Blog. Ach ja: Es herrschen dort 25 Grad Celsius und ich packe gerade dünne Fummel und Sonnenschutz ein!
Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland. Hier finden Sie alle Artikel von Kirsten . |
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