10 Nov, 2010

Wieselflinker Wechsel

Das nenne ich einen gelungenen Neustart. Die Berliner Ökomesse Key.to zieht im Januar 2011 mit Sack und Pack an den Flughafen Tempelhof und damit direkt in die Nähe der Streetwear-Messe Bread&Butter. Das ist definitiv eine gute Idee, denn es ermöglicht den unzähligen Modeliebhabern, die die Bread&Butter besuchen, quasi aus Versehen auch über die Key.to zu stolpern. Ein wieselflinker Wechsel ist erstmals möglich.

Selbst wenn nur ein Bruchteil dieser Fashionjunkies vorbei schaut, wird die Messe gerammelt voll. Viele kleine Labels, die überlegen, wo sie sich in Berlin zeigen, verbuchen diese Nachricht  zu Recht auf der Plus-Seite der Key.to.

Als neue Location dienen die Columbia-Hallen am Columbiadamm 13 – nahezu gegenüber von Tempelhof. Ein attraktives Kontrastprogramm zur höllenlauten und krachbunten Nachbarschaft ist jedenfalls mit grünen Labels, Academy und Modenschau garantiert. Zumal ein frisches Team an Bord ist und die Gründer-Jungs Gereon und Frans flankiert.

Schirmherrin der Messe 2011 ist übrigens die Wowereit-Herausforderin Renate Künast, die ja momentan wie keine andere für Höhenflüge steht. Die Vision für die Messe ist jedenfalls großartig. Mit dem neuen Motto „Conspiracy“ der Key.to kann ich weniger anfangen. „Transparency“ wäre mir lieber gewesen.  Aber das ist eine Petitesse.

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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Veröffentlicht in: News|Tipps

13 Kommentare auf "Wieselflinker Wechsel"

1 | Juliane

November 10th, 2010 at 18:41

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Hallo Kirsten,
braucht man eine Einladung oder ist das eine „öffentliche“ Messe.
Gruß, Juliane

2 | Kirsten

November 10th, 2010 at 19:01

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@Juliane: Eigentlich ist es eine Messe für Einkäufer, aber es gibt einen öffentlichen Tag am Samstag für alle. Und natürlich kannst du dich vorher als Bloggerin akkreditieren…

3 | Frans

November 11th, 2010 at 12:38

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Liebe Kirsten, hast du es doch wieder geschafft, die erste zu sein 😉

4 | Fr.Jona&son

November 11th, 2010 at 13:04

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lieber frans, ihr habt noch nicht mal die presseaussendung ausgeschickt, was?
war kirsten schneller.

ich wünsche euch jedenfalls alles gute für die neue messe.

5 | Matze

November 12th, 2010 at 11:22

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Also echt eine gute Idee, die Messen enger zusammen zu führen.
So gibt es noch mehr zu erkunden.
Akkreditieren geht anscheinend nur noch vor Ort falls ich das richtig gesehen habe. Nur mal so zur Info.
Gruß Matze

6 | Stefan

November 14th, 2010 at 16:10

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Liebe Kirsten,
Besucher der Bread & Butter sind nicht zwangsläufig „Fashionjunkies“ und man muß sie nicht alle über einen Kamm scheren. Du möchtest ja auch nicht als „diese Ökofritzen“ bezeichnet werden. Eine solche Abgrenzung und Abwertung ist nicht sehr förderlich für die Sache.
Gruß
Stefan

7 | Kirsten

November 14th, 2010 at 20:17

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@Stefan: Wie würdest du denn die Besucher der B&B einordnen?
Mir fehlen dort einfach Antworten auf die Fragen des 21. Jahrhunderts und ich finde, Modeliebhaber sollten sich dem offensiver stellen. Dazu zählen Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, Ressourcenknappheit und Fairness gegenüber denen, die Mode machen. Das alles sehe ich dort zugunsten von Oberflächenartistik geopfert. Und zugunsten des Immer-Mehrismus.
Und ehrlich gesagt, ich war immer gerne ein Ökofritze. Jetzt mal im Ernst: Wo siehst du den Fortschritt bei der B&B für „die Sache“?

8 | Stefan

November 14th, 2010 at 21:12

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Es geht mir hier nicht um den Fortschritt der B&B, sondern darum, daß du pauschal alle Besucher abwertend als Fashionjunkies bezeichnest. Das steht dir nicht zu, da du weder alle Besucher noch deren Motivation kennst. Ich muß aus beruflichen Gründen auch die B&B besuchen und bin kein Fashionjunkie. Im Gegenteil. Mir liegen die Themen „natürliche Lebensgrundlagen, Ressourcenknappheit und Fairness gegenüber denen, die Mode machen“ sehr am Herzen und ich trage meine Teil dazu bei. Hier wäre mehr Differenzierung angebracht. Was ich nicht gut heisse, ist die Überheblichkeit gegenüber Anderen, nur weil sie sich der Oberflächlichkeit verschrieben hat.
Immer-Mehrismus gibt es übrigens auch bei den „Lohas“. Denn vielen geht es auch weiterhin um Konsum und nicht um Verzicht, eben nur fair und nachhaltig.

9 | MILCH

November 15th, 2010 at 15:08

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@ stefan: dann komm doch im jänner unbedingt rüber zur THEKEY.TO, wenn du schon beruflich bei der B&B bist! passt ja perfekt, zeitlich und örtlich, bei uns kannst du dann durchschnaufen und gute luft tanken (allein weil viel weniger los ist :-)) und weiterdiskutieren!

freu mich schon,
MILCH

10 | Stefan

November 15th, 2010 at 17:44

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TheKey.To besuche ich seit Beginn und freue mich, daß sie jetzt umgezogen ist. Erleichtert meine Arbeit ungemein.
Sehen uns dann im Januar.
Gruß,
Stefan

11 | Kirsten

November 15th, 2010 at 20:13

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@Milch und Stefan: Ich danke für die diplomatische Intervention aus Österreich und die freundliche Antwort von hierzulande.
@Stefan: Über den Fortschritt in der Sache debattiere ich im Januar gerne einmal mit dir und vermeide dann holzschnittartige Ansprachen. Weißt du, an DIE LOHAS habe ich noch nie geglaubt. Ich vermute immer noch, dass sie ein Marketingkonstrukt sind und kein reales Pendant haben. Aber ja, den Immer-Mehrismus gibt es auch im grünen Bereich.

12 | Fr.Jona&son

November 17th, 2010 at 17:35

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@ stefan
Den begriff LOHAS
halte ich auch für eine Pauschalisierung, die einer näheren Betrachtung nicht stand hält.
Da fällt mir gleich Kathrin Hartmann´s Buch: Das Ende der Märchenstunde ein.
Und ein Herr Braungart, der als Begründer von Cradle to cradle nichts von Verzicht sondern viel von „Mehr“ hält. Nicht sehr gescheit.

„Fashionjunkies“ ist zwar keine nette Bezeichnung, doch nachdenken über Umwelt, Verzicht und eine Zukunft mit ökofairer Arbeitsweise- das tun die Typen bei bread and Butter-und Co. wohl eher nicht.

13 | simon

November 18th, 2010 at 14:54

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kürzlich habe ich an dieser stelle noch vollmundig behauptet, toodot würde „dort im januar nicht ausstellen“. der ortswechsel ändert aber natürlich einiges, unter anderem auch unsere meinung. so werden wir der key auch ein weiteres mal die stange halten, in der hoffnung, dass sie im januar ihren durchbruch erlebt. wenn nicht, wäre es wirklich zu schade.