04 Aug, 2010

Protest!

Diese Woche startet die zehnwöchige Kampagne der Erklärung von Bern/Kampagne für saubere Kleidung zum Thema Existenzlohn. Woche für Woche werden die Modefirmen aufgelistet, die ihre Arbeiter mit Hungerlöhnen abspeisen. Was bezahlt wird, liegt weit unter dem, was Familien in Produktionsländern wie Bangladesch, China oder Indien brauchen. Das Video erklärt, wieso die Firmen mit dieser windigen Praxis durchkommen und was zu tun ist – nämlich protestieren und diesen Konzernen als Kunde weglaufen. Erläutert wird auch, warum zehn Rappen (sieben Cent) – so der Titel der Kampagne – definitiv einen Unterschied machen.

Gestartet wird diese Woche mit Dessous. Ich habe heute morgen ein Protestvideo an die Schweizer Lingerie-Firma Calida geschickt, deren Wäsche ich liebe. Die Kampagne der Schweizer passt wunderbar zu meinem Buch, was Ende August erscheint und zu gesellschaftlichem und politischem Protest auffordert. Das ist gar nicht so schwer, wie man denkt. Umso erfreuter war ich, als ich las, dass die Online-Kampagne am 9. Oktober auch auf die Straße geht. Das ist nämlich die Zukunft. Online und offline – Netz und Straße – wirkungsvoll verknüpfen.

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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Veröffentlicht in: News

2 Kommentare auf "Protest!"

1 | Kirsten

August 4th, 2010 at 17:57

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Gucken wir mal, ob Kik der Einsicht auch geändertes Verhalten folgen lässt. Noch gibt der neue Mr. Ethik von Kik (Michael Arretz, vormals Systain/Otto) keine Interviews…..

„Der Textildiscounter Kik hat nach der wiederholten Kritik an den
Arbeitsbedingungen bei den Zulieferern in Bangladesch erstmals
Versäumnisse eingestanden. „Wir haben uns in der starken
Wachstumsphase ganz auf unser Kerngeschäft konzentriert und sicher
Fehler gemacht. Das bedauern wir außerordentlich“, heißt es in einer
Erklärung des Filialisten. Das Unternehmen wolle sich nun „völlig neu
positionieren und in Zukunft einen konstruktiven Dialog mit der
Öffentlichkeit führen“. Erste Schritte seien mit der Schaffung des
Geschäftsführungsressorts Nachhaltigkeitsmanagement und
Unternehmenskommunikation eingeleitet. Kik erklärt zudem, dass das
Unternehmen „sichere Arbeitsplätze mit Perspektiven“ schaffe. „Für
unsere Mitarbeiter sind wir Arbeit- und Chancengeber“, heißt es.

Die Verlautbarung steht im deutlichen Gegensatz zur bisherigen Politik
des Discounters. Nachdem der NDR im April die Geschäftspraktiken von
Kik in Deutschland und im Herstellerland Bangladesch in einer
Dokumentation angeprangert hatte, konterte Kik mit Anwaltschreiben und
Gerichtsverfahren. Die Richter gaben dem NDR allerdings in allen
wichtigen Punkten recht, sodass der Sender weiterhin kritische
Aussagen von Kik-Mitarbeitern verbreiten darf. Kik setzte sich
lediglich in einem Punkt durch: Dem NDR wurde untersagt, das Foto des
Kik-Chefs Stefan Heinig aus Gründen des Urheberrechts zu zeigen. Das
Foto stammte aus einer Mitarbeiterzeitschrift.

Die ARD wird am Mittwoch, 4. August, um 21.45 Uhr eine neue Reportage
über Kik ausstrahlen. Im NDR folgt um 22.35 Uhr ein weiterer Film über
den Textildiscounter.
TextilWirtschaft Bert Rösch 04.08.2010 „

2 | Nathan

August 20th, 2010 at 11:16

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Nun wenn man gleich zu Beginn des Protests die Messlatte so niedrig hängt, erreicht man nichts bis gar nichts. Der Trick ist nicht, wenig zu verlangen, dass es eher gewährt wird, sondern viel verlangen und auf breiter Basis friedlich aber konsequent zu protestieren, sodass die Machtausübenden sich TATSÄCHLICH eingeengt fühlen.
Vorschläge:
http://www.grundeinkommen.de/
http://www.geldreform.de