13 Apr, 2010

Tschüss, Karton

Puma hat in London seine Nachhaltigkeitsziele bis 2015 vorgestellt. Zum Programm gehören neue Verpackungen des Industriedesigners Yves Béhar, das große Mengen an Wasser und Papier einspare. Der traditonelle Schuhkarton weicht einer wiederverwendbaren Schuhtasche, der „Clever little bag“. Auch die Textilien sollen künftig „umweltfreundlicher“ gefertigt und verpackt sein. Bereits vor Kurzem hatte der Sportklufthersteller angekündigt, nicht nur „Cotton made in Africa“, sondern endlich auch auf ein echtes Äquivalent für konventionelle Baumwolle zu setzen: Biobaumwolle.

Bei mir hat Puma nie die Hürde geschafft. Zu laut, zu bunt, zuviele Problemzonen. Deshalb brauche ich gar keinen Schuhkarton, das spart am meisten. Mit diesem Kommentar schafft es „clever little Brodde“ natürlich nicht in das „externe Gremium von Nachhaltigkeitsexperten“, das den Konzern berät. Wer flirtet denn da so schön hemmungslos mit dem Kapital? Frage ich jetzt mal spontan nach bei Puma.

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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Veröffentlicht in: News

3 Kommentare auf "Tschüss, Karton"

1 | Kirsten

April 14th, 2010 at 09:21

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Nun, Puma steht vielleicht noch am Anfang des Marathonlaufs, aber der Unternehmenssprecher ist ein Sprinter. Gestern abend um 21 Uhr angefragt, um 23.30 Uhr eine Nachricht bekommen. Noch ist offenbar keiner am Start für Puma.

„Sehr geehrte Frau Dr. Brodde,

vielen Dank fuer Ihre Anfrage und das Interesse an PUMA.

Ich habe die Meldung der TW noch nicht gesehen, aber wenn Sie die heute veroeffentlichte Presseinformation von PUMA heranziehen, dann werden Sie sehen, dass PUMA erst kuenftig ein Gremium unabhaengiger Gutachter zur Ueberpruefung seines Nachhaltigkeitsprogramms einrichten wird.
Mit anderen Worten: Wir stehen noch ganz am Anfang unseres Marathonlaufs.
Ueber die Besetzung dieses Gremiums werden wir dann zu gegebener Zeit informieren.

Mit den besten Gruessen
Ulf Santjer“

2 | Fiona

April 14th, 2010 at 18:43

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Bei mir hat Puma über die Jahre ziemlich viele Hürden genommen, vor allem mit den Designerkooperationen: Ein paar gute Stücke von Alexander McQueen, Miharayasuhiro und aus der Dassler-Linie gehören zu den Lieblingsstücken in meinem Kleiderschrank. Dass die Marke es nie hin bekommen hat, diese Qualität auf das Gesamtimage zu übertragen, ist mir schleierhaft (und ja, die Massenprodukte sind oft wirklich nur bunt und schrottig).

Aber spätestens seit dem Einstieg von Hussein Chalayan war klar, dass sich was tun würde. Wenn die Produktion im Zuge dessen auch noch umweltverträglicher wird: umso besser!

3 | Kirsten

April 14th, 2010 at 19:29

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@Fiona: Über diese Sache mit Design-Kooperationen (für Ökomode-Anbieter) denke ich auch gerade nach. Da du dich offenbar gut auskennst, welche Kooperationen gefallen dir denn noch? Gaultier und Levi´s? Stella McCartney und adidas? Joop für MBT Barfußschuhe?

4 | zauberweib

April 16th, 2010 at 21:20

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??? Die ersetzen den Schuhkarton zur Hälfte durch Wellpappe, zur Hälfe durch… irgendwas Plastikartiges…. und das ist nachhaltiger als Pappe??? Naja ok… stimmt… Plastik _is_ „nachhaltiger“ als Pappe – aber ich glaub, die ham da was falsch verstanden… ? (leider konnt ich nicht rausfinden, aus welchem Material genau das is)