24 Feb, 2010
Superheldinnen
„Frische Ideen bringen Frauen“ klingt zwar ein bisschen wie „Fischers Fritz fischt frische Fische“ – stimmt aber trotzdem gerade für Hamburg. Wiebke Hövelmeyer und Christina Schelhorn eröffnen nächste Woche einen Pop-up-Store im angesagten Schanzenviertel und verkaufen neben „Redesign“ (Recyclingsachen) auch „New Design“ von toodot und fairliebt – also ausschließlich ihre persönlichen Top-Drei-Labels. So ein temporärer Laden ist schon vergangenes Jahr in Berlin gut gelaufen. Erinnert mich so ein bisschen an Camping – kurz Zelte aufschlagen, sich aber nicht ewig an einen Ort binden.
Es gibt aber noch mehr Superheldinnen in Hamburg! Der „Fein-Store“ schließt zwar, aber Insa Riske, eine der Gründerinnen, kommt mit „May Green“ zurück. „Ich kann wohl nicht ohne Modeladen“, begründet sie ihren Schritt und zieht mit dem neuen Laden nach Hamburg-Ottensen. Ein Gegend, wo zwar nicht viel Geld ist, aber das Leben tobt. Welche Labels Insa neben Kuyichi für „weiblich, lässig, klar und individuell“ hält – so der Slogan – werden wir sehen. Einen „Modeshot“ hat sie jedenfalls versprochen. Vermutlich werden die Bio-Basics künftig auch eher in Supermärkten oder gar Discounter-Ketten verkauft und die Mode eher in spezialisierten Concept-Stores und Online-Shops – das war jedenfalls die Prognose in Nürnberg auf der Biofach.
Nach meinem eher melancholischen letzten Blog-Eintrag riefen schon Freunde an und boten moralische Unterstützung. „Ihnen fehlt der Langmut“, diagnostizierte ein Kollege. Substanz brauche Zeit. Wohl wahr. Hamburg hat jetzt aber in Sachen grüne Mode gerade wieder zum Halali geblasen – und ich bin aufgeregt!
Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland. Hier finden Sie alle Artikel von Kirsten . |
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