06 Okt, 2009

XXS war gestern

Wenn ich Sendepause auf dem Blog habe, bin ich meist mit der Aufzucht von Textpflänzchen für Magazine beschäftigt. So auch jetzt. Aber weil die Frauenzeitschrift Brigitte ihren neuesten PR-Coup nicht gerade geräuschlos verkündete, ließ ich mich ablenken. Die Gazette verzichtet ab 2010 auf Magermodels und zeigt künftig nur noch Frauen, die „mitten im Leben stehen“. Ihr könnt euch also jetzt – sofern ihr nicht bleistiftdünn seid – bei der Brigitte als Modell bewerben. Und jetzt der Spott auf dem Fuße: Als Beispiel für solche „echten Frauen“ nannte Brigitte-Chefredakteurin Huber Schauspielerinnen, Musikerinnen und Präsidentinnengattinnen, die „Streetstyle“ tragen würden. Wer schon einmal – wie wir unlängst – versucht hat, eine „echte“ prominente Schauspielerin als Gesicht für die Biofach 2010 zu werben, wird feststellen, dass die TEURER sind als die Magermodels. Streetstyle hin oder her. Nein, ich verrate nicht, wer so horrende Honorare fordert. Ein Sparprogramm wäre das nicht.

Gute Nachricht: Das gebeutelte Verlagshaus Gruner&Jahr und der Traditionstitel Brigitte setzen offenbar auf Veränderungen, um im Printmarkt zu bestehen. Zeit für mich, mich dort einmal blicken zu lassen. Demnächst besuche ich aber erstmal die Redaktion von CUT in München.

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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3 Kommentare auf "XXS war gestern"

1 | Fr.Jona&son

Oktober 7th, 2009 at 08:23

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Wow, Frauen mitten im Leben- das heißt, frau muß mindestens gut geheiratet haben oder selbst die tolle Karriere gemacht haben…um den anderen einfachen arbeitenden, intelligenten, Kinder erziehenden Frauen ein Vorbild zu sein, was frau eigentlich erreichen könnte……ojeoje, ist die Brigitte etwa ein wenig feig?

Es gibt doch so viele tolle Frauen auf dieser Welt, das müssen doch wirklich nicht Prominente sein….

Viel Glück bei Deiner BIOFACH. Vielleicht triffst Du ja noch Promifrauen, die es aus Überzeugung und nicht für viiiiiiiiiiiiiiiiel Geld machen.
Ich hoffe, ich kann kommen- muß mir noch einen Sponsor suchen…

Und…Neid, ich möchte auch mal zu CUT. Bist Du als Bloggerin dort?

2 | Kirsten

Oktober 7th, 2009 at 09:39

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Tja, mit den Frauen mitten aus dem Leben ist das so eine Sache. Gestern war ich aber wohl ein wenig streng. Habe Mails bekommen von Frauen, die sagen, eigentlich ist die Brigitte auf dem richtigen Weg. Wir wollen doch Teil sein des Magazins, das wir lesen. Wir wollen dort gesehen werden und am liebsten auch schreiben. Dieser Wunsch, uns mitzuteilen, auszutauschen, treibt ja auch uns zum Bloggen, nicht wahr?
Offenbar kommen die traditionellen Medien ein wenig von ihrem hohen Roß herunter und bieten das an. Sogar die Texte sollen weniger „professionell“ und mehr handgestrickt werden, was mich ein wenig erschreckt. Bei CUT – einem Selbermachen-Magazin, kann ich das ja noch verstehen. Hier gibt es wohl einen Haufen Leserinnen, die – umsonst – etwas beisteuern wollen und Texte und ganze Produktionen liefern.
Mitmachen lassen – das scheint eine Zauberformel zu sein. Neulich las ich wieder von einem neuen T-Shirt-Contest, den Made-by und das Modelabel Edun (Bonos Frau) veranstalten und fand es gähnend langweilig. Aber der Gedanke, Menschen einzubinden, ist natürlich richtig.

3 | Fr.Jona&son

Oktober 9th, 2009 at 10:25

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Stimmt, Menschen einbinden ist eine gute Sache. Auf dem Kasten haben sollte man aber schon etwas, sonst verkommen solche Bewegungen zum seichten Mitmachtheater, wo jedeR ihre/seine berühmten 15 Sekunden Aufmerksamkeit bekommt.

Was tut sich an der Textpflänzchenfront?
Bin auch gerade am Starten…