16 Sep, 2009

Ist lokal fair?

http://karmakonsum.de/wp-content/uploads/2009/09/blog_karneval_fairewoche_2009.gif

Auf die Debatte freue ich mich schon. Ich liebe Fairtrade auch, aber ist Fairness an das Siegel von Fairtrade gebunden, so wie Christoph von Karmakonsum es vorgibt? Mein Lieblingsshirt ist von Thokk Thokk aus München und dort bedruckt (Biobaumwolle ist es sowieso). Und auf dem wunderschönen gelben Etikett ist vermerkt, dass es Fair – Leerzeichen – Trade ist. Gilt das nicht? Und dann noch gemacht mit Liebe…… Klar, gibt es auch bio UND fair wie bei Slowmo, aber ich sehe keinen Grund, Thokk Thokk zu verschmähen.

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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Veröffentlicht in: News

7 Kommentare auf "Ist lokal fair?"

1 | Mary

September 17th, 2009 at 10:55

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Yeah, Blogkarneval! Endlich kommt der Karneval in den hohen Norden 😀 (Alaaf!)
Ich sehe das auch eher wie du Kirsten. Nur Transfair gesiegelte Klamotten als Fairtrade zu sehen ist ein bischen zu kurz gedacht und wird den vielen ökofairen oder nur fairen (die ja oft auch ziemlich bio sind nur eben wieder nicht gelabelt) Labels nicht gerecht! Was wäre dann mit GOTS und FairWear? Das sind ja auch internationale Labels (Siegel) mit strengen Sozialrichtlinien.
Ich denke der Cristoph wollte dem ungesiegelten Ethikwahn entgegen wirken.
Das muß ich sagen finde ich auch durchaus angebracht. Ich habe mir letztens von meinem Lieblingsarbeitgeber eine Tasche gegönnt. Öko und Fair sacht der Stefan Brandt. Gesiegelt ist da nix. Allerdings sind die Fabriken offen und bekannt -ein wenig Transparenz at least-
Nichts deto trotz fände ich es besser wenn da ein internationales Label immer mal drauf schaut.
Wie die beste Bloggerin der Welt schon schrieb: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. 😉
Und bei dieser Kontrolle finde ich es total kontraproduktiv wenn sie öko und fair behacken. Ich bin zwar eher aus der fairen Ecke, aber man sieht bei GOTS, daß auch beides geht und gut ist. Und man sieht eben auch an zahlreichen Artikeln, Blogbeiträgen und Konsumentenfragen, daß zu viele Siegel gerade der Transparenz entgegenwirken die sie ja eigentlich schaffen wollen und sollen.

Jetzt mal wieder zu was Erfreulichem:
Am 18.09.2009 ist von Hamburg mal fair (Das Aktionsbündnis in dem auch PAN Mitglied ist) eine tolle Aktion geplant.
Gesucht werden junge Botschafter des fairen Handels. Von 14 an bis zum Abitur oder zum Beispiel aus Jugendgruppen.
Die ManGO!-Party findet in der Hamburger Botschaft statt und beginnt um 18:30. Es gibt ein tolles Programm mit alk-freien Cocktails (mit Mango versteht sich :D), den Schauspielern von „Steife Brise“ und ner Modenschau von fairliebt (Noch schnell den Bogen geschlagen zur Mode)
Moderiert wird alles von dem weltbesten Team von hamburgmalfair -mir und Ibo- und ökofaire Shirts gibt’s auch fast für umme (14,90€)
Ich weiß ein wenig kurzfristig (hmf-Planung halt ;)), aber die Aktion läuft ja noch weiter, denn die Projekte der Botschafter gehen über das ganze Jahr und man kann sich auch weiter anmelden.

For further information klickt ihr hier:
https://www.fairjobbing.net/index.php/Mango-Party;450 (MangoParty)
http://ewnw-hamburg.de/aktuelles_news/ewnw_termine/mango_party (kurz und knapp alles was es vorab zu wissen gibt ohne Programm)
https://www.fairjobbing.net/index.php/Werde+Fair+Trade+BotschafterIn;428 (FairtradeBotschafterIN werden)
https://www.hamburger-botschaft.de/lage.html (wo findet das statt? Mit Lageplan)

2 | Kirsten

September 17th, 2009 at 12:26

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@Mary: Tief und gründig wie immer, I thank you.
@Zu Thokk Thokk: Lars vom „gruene-wiese“-Shop aus Münster schrieb mir,
sie erklärten ihre Kunden immer ThokkThokk sei fair PRODUZIERT, nicht aber fair GEHANDELT. Denn bei fairem Handel gehe es um mehr, es bedeute einen fairen, von Weltmarktpreisschwankungen unabhängigen Preis für das Produkt (bei Mode eben Baumwolle). Hinzu kommen langfristige Lieferantenbeziehungen plus eine Spende für ein Projekt in der Community, aus der das Produkt stammt.

Soll heißen, es geht zunächst um den ersten Schritt beim Kleidermachen, das, was auf dem Acker passiert und stellt – gewollt parteiisch – erstmal mehr Gerechtigkeit für die Ärmsten der Armen sicher.

Wer das Fairtrade-Label haben will, muss allerdings auch bei allen anderen Produktionsschritten darauf achten, die Kernarbeitsnormen der ILO durch unabhängige Kontrollen sicherzustellen. Das sind Mindeststandards und die Kampagne für Saubere Kleidung erklärt das seit Jahren als zu mager. Sie plädieren dafür, dass die Firmen der Fair Wear Foundation (FWF) beitreten und sich (und ihre Fabriken) strenger kontrollieren lassen und vor allem nicht nur staksig-dünne gesetzliche Mindestlöhne zahlen, sondern existenzsichernde Löhne, von denen man wirklich leben kann. Der FWF geht es vor allem um den letzten Schritt beim Kleidermachen; die Nähereien.

Und jetzt machen wir jetzt mit ThokkThokk. Lars sagt seinen Kunden folgendes: ThokkThokk bekommt die Shirts von der Firma Continental Clothing, die der FWF beigetreten sind. Auf der Ebene der Nähereien (Konfektion) sind sie also strenger kontrolliert als irgendwer sonst (auch als die Armedangels oder Kuyichi). Die wiederum sind dafür aber am Anfang des Kleidermachens (beim Baumwollanbau) strenger kontrolliert (und Fairtrade-zertifiziert).

Lars sagt, kaum jemand frage so genau danach, aber im Zweifel wissen alle, die es gerne genau haben, jetzt besser Bescheid. Danke nach Münster!!!
Und sein ökofaires Lieblingslabel ist Slowmo aus Berlin…….
Guckt mal hier: http://gruenewiese-shop.de/htdocs/index.php?option=com_frontpage&Itemid=1

3 | Mary

September 17th, 2009 at 12:47

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Ich hoffe nicht zu tief (=abschweifend) >.<
Wenn man mit dem Kopf nicht grad in dringenden Recherchekram steckt, kann man natürlich auch auf die AktionsSite gehen *doing*

https://www.hamburgmalfair.de/de/veranstaltungen/

4 | Sascha

September 22nd, 2009 at 16:48

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Da ich nicht weiß, ob der „Trackback“ funktioniert. Meine Meinung findet ihr hier.

5 | Sascha

September 22nd, 2009 at 16:49

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Da ich nicht weiß, ob der „Trackback“ funktioniert. Meine Meinung findet ihr hier.

6 | Sascha

September 22nd, 2009 at 17:00

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Menno, da ist wohl der Wurm in meinem Kopf… Jetzte stimmt’s aber: Korrekte Klamotten.

7 | Kirsten

September 22nd, 2009 at 17:23

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@Sascha: Merci beaucoup für „sweatshop-free“ und deinen Kommentar auf den Korrekten Klamotten!

Kannst dir ja denken, was ich gerne hätte. Wünschenswert ist für mich, dass Fairtrade pur ausdient und ich bei Fairtrade in Zukunft automatisch FAIR und BIO bekomme, das ist jedenfalls das ambitionierte Ziel. Persönlich bin ich davon überzeugt, dass für die Kunden die parallelen Schienen verwirrend sind, übrigens nach wie vor auch bei Kaffee und Schokolade. Was meinst du?