Ich bin ein großer Fan vom Hess-Natur-Duo Miguel Adrover und Wolf Leudge (this is the Treehugger-Interpretation of Lüdge), die just zur Modewoche in New York das T-Shirt „Die Welt in deiner Hand“ vorstellten. Angeregt von Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus wird bei Grameen Knitwear in Bangladesch produziert, ein Teil der Erlöse läuft in seine Stiftung. Die beiden Naturburschen stellten das Leibchen bei Whole Foods in Tribeca vor, einem riesigen Bio-Supermarkt, der auch Ökomode führt. Das T-Shirt gibt es auch hier. Adrover steht ja eigentlich für Haute Couture und Schmetterlingskleider, aber offenbar darf es diesmal ein bisschen mehr Erdberührung sein – jedenfalls bei einem T-Shirt. An Hess Natur fasziniert mich seit ehedem weniger die Mode, die sie machen, als das Knowhow, was dahinter steckt. Ökologie-Experte Rolf Heimann von Hess Natur bringt jungen deutschen und dänischen Designerinnen im Projekt „Bright Green Fashion“ seit neuestem bei, wie es geht und erklärt dann bei Zeit Online sie sollten nicht den Fehler der ersten Generation machen und Ökologie über Mode stellen. Offenbar gibt er guten Rat, hört aber selber nicht drauf. Andererseits ist die klassische Zielgruppe von Hess Natur eben an zeitloseren Stücken interessiert und fremdelt schon mit Paradiesvogel Adrover.

		Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland. Hier finden Sie alle Artikel von Kirsten .