15 Jul, 2009

Lokal total

„Geld her“, rief ich gestern abend wie eine Bankräuberin. „Kauft grüne Mode!“ Ich sage euch, wo ihr sie findet und zwar hier in Hamburg. Ganz nah, just around the corner.  Und das ist offenbar ein Geheimrezept, um Interesse zu wecken. So gesehen brauchen wir für jede Stadt einen gedruckten Einkaufsführer, so wie Fred Grimm und ich das vergangenes Jahr schon für Hamburg gemacht haben – zusammen mit dem Straßenmagazin Hinz&Kunzt (vergriffen!!). Von Flensburg bis Passau. Offenbar besteht eine Sehnsucht, sich um die Ecke zu tummeln – beim Konsum und übrigens auch in der Politik. Das erklärt wahrscheinlich auch, warum den Leuten die Europawahl so total egal war. Bukarest? Lieber Bielefeld. Sprechen Sie Farsi? Ich spreche Platt!

Also, schlagt doch euren Stadtmagazinen mal eine Spezialausgabe grüne Mode vor plus Ortstermin: Atelierbesuch beim ortsansässigen Öko-Modelabel. Und dann machen wir gemeinsam einen Deutschlandatlas und obendrauf die grünen Wochen, wo Designer in allen Bundesländern zeigen, wie sie arbeiten. Bei den Öko-Bauernhöfen nannte man das etwas sperrig „Demonstrationsbetriebe“. Ist aber gut angekommen, das In-den-Stall-gucken.

Ich möchte dann als Nordlicht gerne mal die Nessel-Werkstatt der wilden Schwäne in Weimar sehen und vielleicht demnächst ganz gleich bei mir um die Ecke die T-Shirt-Produktion von Jan, Robert und Nikolaus. Dieses Trio plant ein ökofaires Mode-Label in Hamburg. Gläsern bitte, Jungs!

Womit wir in der Stadt wären. Geschenkt bekommen habe ich gestern abend ein T-Shirt von „Hamburg-mal fair“ mit Hammonia drauf. Es gibt viele Farben und Motive – die Shirts sind körpernah geschnitten und schlabbern nicht wie ein Zelt! Auch für Kinder sind sie zu haben. Sollte eure Neugier erwacht sein, werft doch bitte mal einen Blick auf die Seiten des Pestizid-Aktions-Netzwerkes, die sie für ein Appel und Ei verkaufen.

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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Veröffentlicht in: News

8 Kommentare auf "Lokal total"

1 | Mary von und zu PAN

Juli 15th, 2009 at 17:33

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Wir verkaufen die nicht nur wir verschleudern sie auf unserer Website auch als kostenlosen Download für umme! (siehe Website in der Signatur und dann rechts unten, fleißig gescrollt und den Link geklickt)
*raunen in der Menge* Wow, ist PAN toll!
Stimmt zwar, aber nur durch so tolle Vorträge, Blogs und Communities wie zum Beispiel der gestern von Kirsten in der Verbraucherzentrale (Vielen Dank nochmal, war echt sehr informativ) oder korrekte Klamotten können wir zusammen was erreichen 😉 (Macht auch viel mehr Spaß als alleine)
Wir sind gerade dabei die Broschüre „Mode macht Menschen“ (ihr wißt die für lau) zu aktualisieren.
Im Moment befaßt sie sich mehrheitlich mit fleißigen Bloggern und -lesern bekannten Labels wie Slowmo oder fairliebt (in die wir übrigens ganz verliebt sind 😉 )
Aber es gibt auch hilfreiche Tipps zu Bezugsquellen von ökofairer Meterware, Blanko-Shirts und Verarbeitung (weben, färben&stuff)
Da hat sich in den letzten Jahren Gott sei Dank einiges getan und deswegen kommt bald die gleiche Broschüre mit mehr Infos, schönen Bildern, aufregenden Exklusiv-Interviews und viel…naja Öko/Fair und das ist auch ziemlich sexy, nicht wahr? :)
Ich geb auf jeden Fall nochmal Laut wenn die neue Broschüre steht!
Persönlich will ich allen Fashionistas und Fashion-guys nochmal die Broschüre „Textilien aus Bio-BW – Einkaufswegweiser“ (ich weiß schreckliches Wortungetüm) ans Herz legen. Speziell für Hamburger sind da alle Shops mit Bio-Sortiment aufgelistet und was wer da eigentlich kriegt. In dem Fall nur als PDF, weil man muß ja auch die ganzen Bäume schonen! (Und drucken ist teuer -.-)

Also liebe Freunde, wenn’s euch wie mir geht und ihr den ganzen Blog hier schon 3mal durch habt, checkt doch mal die Pan-Homepage :)
Wer übrigens lieber was zum anfassen und umblättern hätte und nicht so einen schnöden Download, hier die ISBN’s
ISBN 978-3-9810186-8-4 (Mode macht Menschen, vor allem für angehende Designer, DIYler, quasi die ökofaire Vogue)
ISBN 978-0-9549542-4-6 (Standard/Siegel-Guide von unseren englischen Kollegen -ein Guide ökofairer deutscher Siegel ist aber auch in Arbeit

So ich verschwinde erstmal in den Weiten des Webs
Wenn die Aktualisierung steht geb ich nochmal Laut 😉

In dem Sinne
Rock on – Stay green

2 | lohaslina

Juli 16th, 2009 at 00:08

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Wer sind denn die drei Jungs, mit der angehenden T-Shirtsproduktion um die Ecke??

3 | Kirsten

Juli 16th, 2009 at 11:59

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@lohaslina: Wenn die drei soweit sind, stelle ich Sie dir vor!

4 | lohaslina (Regina)

Juli 17th, 2009 at 10:15

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Ja , gern. Bin gespannt.

5 | Corinna

Juli 19th, 2009 at 01:26

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Ja Ökomode braucht das Land. Einziges Problem an der Sache sind dann meistens die Prints auf den Shirts. Ich habe M CS und reagiere auf geringste Mengen an Weichmacher. Habe leider schon öfters die leidliche Erfahrung gemacht das in den meisten Aufdrucken Weichmacher enthalten sind, vor allem in den „gummiartigen“. Also ich persönlich verstehe nicht weshalb die meisten Aufdrucke von Ökomode mit Weichmachern ist und nicht ganz einfach aus den gleichen Farben gemacht sind die für die Gesamteinfärbung der Shirts genommen werden. Weshalb werden dafür nicht ganz einfach die gleichen Farben genommen, wirklich unbegreiflich. Hoffentlich nimmt sich bald mal jemand diesem Vorschlag an, denn es kann allgemein nicht gut sein wenn man gummierte Aufdrucke benutzt. Wegen dem Zeug muss ich immer nur einfarbige Shirts tragen, weil weit und breit keine Schadstoffarmen Prints drauf sind, sondern meistens dieses blöde gummiähnliche Zeug.

6 | Mary von und zu PAN

Juli 21st, 2009 at 13:45

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@corinna:
Das Problem bei Flex&Flockdrucken (die gummiähnlichen), wie bei den meisten Transferdrucken, sind eigentlich die „Klebeschichten“. Also die unterste Schicht die dann bei Pressen mit dem Gewebe verschmilzt. Ich arbeite beim Brandtstore und wir arbeiten (abgesehen von ökofairen Shirts versteht sich 😉 ) schon mit hochwertigen Folien, aber ich glaub selbst die sind für MCSler nicht unbedingt geeignet.
Was man aber machen kann wenn die einfarbigen Shirts so öde werden, daß mans nicht mehr aushält: Siebdruck.
Entweder selbst seine Sachen mit Textilfarbe bedrucken (soweit veträglich) oder zu Alternativen wie bestickten Shirts greifen.
Ansonsten könnte es vielleicht helfen ein Shirt drunter zu ziehen? (nicht das wahre ich weiß)
Ich kann in so einem Fall die Lebensstoffe(.de) oder das shirtlabor(.de) empfehlen die sich mit ökologischer Bedruckung/Einfärbung beschäftigen. Über deren Kundenstamm müßte man ja auch an unschädliche Shirts kommen.

btw.: Einfärben und bedrucken sind zwei textilphysiologisch ganz unterschiedliche Prozesse. Deswegen können nicht die gleichen Farben genommen werden.
Gefärbt wird bei den Klobbern (Baumwolle, Wolle) der nachwachsenden Textilindustrielieferanten so oder so erst nachdem gebleicht wurde, somit hat die Farbe eher die Chance einzuziehen. Natürliche Textilien geben diese dann aber nach und nach durch Lichteinfluß oder durchs Waschen wieder ab.
Drucke haben’s quasi umso schwerer überhaupt in die Faser einzuziehen, weil die ja schon von Pigmenten „besetzt“ ist, zusätzlich sind die Fasern in dem Fall auch nicht vom Bleichen aufgeraut. Das erfordert also wieder andere Methoden
Alles in allem eine schwierige Sache mit dem ökologischen Bedrucken *corinna zustimm*
Aber man sieht: Es wird dran gearbeitet :)

In diesem Sinne
Rock on – Stay green

7 | Corinna

August 4th, 2009 at 23:47

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@Mary, danke schön für die zahlreichen Infos und Tipps!! Habe ich leider erst heute gesehen. Ich habe auch noch was gefunden, die Firma „Glücksstoff“ stickt Motive mit Nähgarn auf, zum Beispiel kleine Sternchen: https://www.jung-umweltversand.de/index.php?go=artikel/details&art_id=750
Viele Grüße :)

9 | Mary

August 9th, 2009 at 20:31

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Jaha, man kriegt mich ausm PAN(Büro) aber PAN nicht aus mir…okay und ich hab am Sonntagabend nichts Besseres zu tun -traurig aber wahr- ^.^

Ich habe gerade den -eigenen Angaben nach- einzigen öko-bedrucker Europas gefunden. Hat ein Soil Zertifikat und Fairtrade zertifiziert, also macht schonmal ziemlich was her.
Die Drucke sind wasserbasierend. Was ja schonmal klasse ist, denn Textilfarbe kann man auf jede Naturfaser bringen, Transferdrucke sehen bei dünnen Qualitäten aber meist besch..eiden aus.
Dann haben die noch ‚discharge print‘ was zum Henker das auch immer ist.
Ist wohl alles alkoholbasiert, PVC-frei und es gibt trotzdem glitter, reflektor, plastische Drucke…wie auch immer die das machen (Zauberfee?)

Hier der Link
https://www.tshirtandsons.co.uk/index.php

@Corinna: Danke 😉

in dem Sinne
Rock on – Stay green

10 | Mary

August 9th, 2009 at 20:52

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*hust*
lösemittel- und bleifreie Dispersionsfarbe für den Shirtdruck+Hamburger Label (Lokalpatriotismus olé)
*noch schnell hinterwerf*

https://www.fairliebt.com/index2.html