22 Jun, 2009

Die Zukunft der Etiketten

Dieses ehrliche Etikett habe ich just aus meinem neuen weißen Langarm-Shirt geschnitten. Zugegeben, ich hatte Lust auf Beute, als ich in der Schweiz war.

Gut ist: Die Schweizer Firma Switcher ermöglicht mir via Code nachzuverfolgen, wo mein Shirt gemacht wurde. So landete ich in Portugal. Aber es gibt nicht nur eine Landkarte, sondern auch reale Adressen von Produktionsstätten, wo fair produziert wird mit viel Respekt den Menschen gegenüber, die dort arbeiten. Respect Inside nennt Switcher das Programm, mit dem ich mich auf Spurensuche begeben kann. Ich nenne das ein gläsernes Produkt. Auch wenn ich nicht erfahre, woher die Baumwolle stammt….

P.S. Transparenz auch beim Preis: Ich zahlte 49 Franken, das sind 32 Euro. Ist robust, kein dünnes Fähnchen. Und kein Samaritertum. Es sitzt perfekt.

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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Veröffentlicht in: Label

8 Kommentare auf "Die Zukunft der Etiketten"

1 | Jürgen

Juni 23rd, 2009 at 12:50

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Irgendwann kann man den Code dann direkt mit dem Handy scannen und kriegt gleich im Laden alles aufs Display – ohne erst am Rechner zu sitzen. Multifunktionale Elektrogeräte machen es möglich.

2 | Michalis

Juni 25th, 2009 at 13:09

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Man sollte erwarten, dass das mal für alle Vorschrift wird. Aber sonst müssen wir es eben auf die harte Tour beibringen, indem wir mit Geld drohen …

3 | Alexandra

Juni 25th, 2009 at 17:44

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Mal darüber nachgedacht, was der Spaß kostet? Es ist immens aufwändig diese Track & Trace Systeme auf die Beine zu stellen und dauerhaft zu verwalten. Weiteres Problem: Es gibt mittlerweile viele Anbieter mit unterschiedlicher Software -wie sollen Anbauprojekte oder auch Nähreien (um nur die „prominenten“ Stationen der textilen Kette zu nennen) die Nachfrage befriedigen? Das sind Zusatzaufgaben, die aber bitteschön nicht extra Kosten verursachen sollen. Ist doch schließlich auch Marketing für die Beteiligten?!?
Aus meiner Sicht werden hier vor allem Arbeitsplätze bei uns geschaffen, statt den Menschen, um die es eigentlich geht, zu helfen. (Gut, es gibt Ausnahmen -Switcher oder auch Remei gehören da sicher dazu). Trotzdem ist es mir lieber die Bauern und Näherinnen ordentlich zu bezahlen als Transparenz vorgegaukelt zu bekommen. Denn keiner wird es je schaffen umfassend die Stationen des Shirts/ der Jeans/ der Sportswear zu dokumentieren. Eine glaubwürdige, langfristige Verbindung zu bestimmen Projekten und Herstellern finde ich da hilfreicher für sämtliche Beteiligte.

4 | Kirsten

Juni 25th, 2009 at 19:39

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@Alexandra: Ich ringe erstmal aus politischen Gründen um Transparenz. Hey, die Textilindustrie will gläserne Kunden über Rabattkarten und ähnliche Dinge, aber ich will gläserne Produkte.
Und ich möchte, dass Verbraucher, deren anderen Einkauf wir wollen, auch eine echte Chance haben, leicht anders zu entscheiden. Dafür brauche ich ehrlichere Etiketten. Ob ich dann ein Track@Trace-System habe, mit dem ich via Internet verfolgen kann oder einen Blauen oder Grünen Öko-Engel auf dem Produkt, der mir glaubhaft verspricht, die Leute, um die es geht, werden fair bezahlt, ist Verhandlungssache.
Für Große wie Remei oder Switcher ist vieles leichter, wie sollen die vielen kleinen Modedesigner, die sauber und sozialverträglich sein wollen, eigene Anbauprojekte aufbauen. Ich möchte auch für diesen Nachwuchs, eine Möglichkeit, sich als gut auszuloben. Ideen?

5 | Kristin

Juni 26th, 2009 at 23:08

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Ein sehr schöner Bericht. Ich finde es gut wenn man nachvollziehen kann wo etwas hergestellt wird. Du hast einen sehr schönen Blog. Mach weiter so.

LG Kristin

6 | Alexandra

Juli 1st, 2009 at 17:20

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Hi Kirsten! Transparenz ist wichtig und steht selbstverständlich hoch im Kurs auf der politischen Agenda. Keine Frage und volle Unterstützung. Meine „Aufregung“ gilt vor allem dem Track@ Trace: Auch dieses Tool ist gerade für den Nachwuchs kaum umzusetzen, eben wegen der hohen Anschaffungskosten und dem enormen Personalaufwand. Eigene Anbauprojekte sollen und kann „dre Nachwuchs“ auch nicht aufbauen, aber evtl. zumindest einen Teil ihrer Fasern bei bestimmten „guten“ Projekten einkaufen, mit diesen Projekten in engem Kontakt stehen und auf diese Weise Vertrauen und langfristige Partnerschaften schaffen. Denn letzenendes führen doch nur solche Verbindungen zu Verbesserungen. Beim gemeinsamen Nutzen von Track@Trace z.B. aller OE und/oder MADE-BY assoziierten Unternehmen bleibt die Verbindung doch virtuell und beliebig. Verschließen wir doch nicht die Augen vor einem Knallharten Wettbewerb auch im Bio-Baumwollbereich (um nur die erste Station zu nennen) und dem Track@Trace v.a. als Marketing-Tool!
Ansonsten – gerne weiter mit dieser Diskussion :-) und JA auch ich finde Deinen Blog toll!

7 | Volker

Januar 20th, 2011 at 19:08

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Hallo,
nach langer Zeit haben wir mal wieder Ihre schöne und interessante Homepage besucht und auch dabei viel Neues entdeckt.Es ist immer wieder schön hier Gast sein zu dürfen.

8 | Madlen

Februar 18th, 2011 at 08:52

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Du hast einen sehr schönen Blog. Mach weiter so.