04 Okt, 2013
SOURCE Summit 2013: Das MOMENTUM aufrecht erhalten
Auf dem SOURCE Summit 2013 war Kristall das neue Grün und auch das Event selbst in jeglichem Sinn ein Kristallisationspunkt und Prisma, durch das hoffentlich in der Zukunft viel Licht in die Modeindustrie fällt. Wer im Juli 2013 (ja, es ist schon eine Weile her) nach London ins Crystal kam, sah, was gesiegt haben wird, wenn wir unsere Zukunft 2.0 beim Wort und in die eigene Hand nehmen: best practice in der Modeindustrie.
Dafür stand nicht zuletzt der von den Organisatoren gewählte Veranstaltungsort. Denn mit The Crystal [https://www.thecrystal.org], der wohl grünsten Konferenzstätte der Welt, hatte das European Fashion Forum das Event rund gemacht und sich nicht nur eindrucksvoll nachhaltig, sondern nachhaltig eindrucksvoll in Schale geworfen.
Auch Jeanette von Treches und Ben von Lebenskleidung aus Berlin folgten dem Ruf des Events und fanden sich als einzige deutsche Vertreter in England unter den ca. 150 anderen ambitionierten Vertretern der Branche wieder. Die Teilnehmer waren aus allen Teilen der Welt an diesem einen Tag zu einem der wichtigsten Netzwerktreffen der Szene angereist.
In Panels, Foren und Masterclasses tauschten sich die Anwesenden mit Experten, Pionieren und Führenden der Industrie aus und nutzten die Chance, Allianzen zu stärken, und um wichtige Entwicklungen zu beschleunigen und den Green Fashion Trend weiter voranzutreiben.
Neben alten Hasen und Pionieren der nachhaltigen Modeszene wie dem großartigen Bruno Pieters von Honest By oder Ben Ramsden von Pants to Poverty waren auch Vertreter der sogenannten konventionellen Modeindustrie wie Brigitte Stepputis, Head of Couture von Vivienne Westwood oder Alice Strevens, Ethical Trade Manager beim britischen Online Versandhändler ASOS am Start, um zu diskutieren, wie Nachhaltigkeit und Fairness Einzug in die Modeindustrie halten können und welche Schritte bereits gegangen wurden (zu wenig ist leider bisher passiert) und was noch alles passieren müsste, damit die Modewelt fairer und nachhaltiger agiert.
Alle Speaker des Events findet Ihr übrigens in dieser Übersicht
Das Event war vor allem beeinflusst von dem schrecklichen Textilfabrikdesaster Rana Plaza in Bangladesh im April, bei dem über 100 Menschen ums Leben kamen. So standen neben den Themen einer nachhaltigen Supply Chain vor allem auch soziale Themen im Vordergrund und wie die Industrie zu einer fairen und sozial korrekten Arbeitsweise kommen kann. Einhellige Meinung war, dass vor allem auch die Industrie eine große Verantwortung trägt und die Verantwortung für ein korrektes Wirtschaften nicht allein bei den Konsumenten liegen kann. Auch die Politik hat natürlich eine große Verantwortung und es wurden zum Beispiel Schutzzölle für unethisch hergestellte Kleidung bzw. umgekehrt Zoll- und Steuererleichterungen für korrekt hergestellte Mode diskutiert. Wer sich näher für die Verbindung von Politik, Mode und Kultur interessiert, dem sei der Blog Eco Fashion Rules von Tania Phipps Rufus wärmstens empfohlen.
Die Fülle an Vorträgen und Panels macht es schwierig einen Vortrag als besonders hervorzuheben. Alle die das Event interessiert, sei die Zusammenfassung der Highlights des Main Forum ans Herz gelegt, die ihr unter diesem Link nochmal in Ruhe betrachten könnt.
Das Event war in jedem Fall super inspirierend, vor allem auch wegen der internationalen Ausrichtung und es war toll zu sehen, wie alle die sich einer nachhaltigeren Produktionsweise verschrieben haben vorangehen können und als Leuchttürme eine große Strahlkraft haben können. Vor allem ist es auch wichtig eine europäische Allianz der grünen Mode zu schmieden und Resourcen und Netzwerke gemeinsam zu nutzen, um voranzukommen.
Im nächsten Jahr wäre es toll, könnten wir mit einer größeren „Delegation“ aus Deutschland, Österreich und der Schweiz anreisen, um uns alle weiter zu vernetzen und über den Tellerrand des europäischen Kontinents zu blicken. Denn: Eco Fashion should rule Europe.
Benjamin Itter und Enrico Rima sind Mitgründer von Lebenskleidung aus Berlin. Nach Studien und Arbeitsaufenthalten liegt beiden vor allem das Textilland Indien sehr am Herzen. Lebenskleidung vertreibt seit 2009 ökologische und fair hergestellte Stoffe und Heimtextilien und agiert als Textilagentur und Mittler zwischen Designern und Produktionsstätten in Europa und Asien. Hier finden Sie alle Artikel von lebenskleidung . |
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