25 Mai, 2008

Werde ein Co-Designer

Mode und Konsum scheinen untrennbar verbunden. Diese enge Bindung ein bißchen zu lösen, gehört dazu, wenn man zu einer grüneren – nachhaltigeren – Mode kommen will. Ein paar Ideen gibt es schon. Vieles hat mit Do it yourself zu tun – keine Sorge, ich habe den Häkelkurs in der Schule gehasst, aber ein Stück mehr Lust auf Individualität wünsche ich mir. Nennen wir es doch „Co-Design“ – dann hört es sich gleich viel moderner an.

Die Massenware, die wir in den Haupteinkaufsstraßen kaufen können, ist doch eigentlich langweilig und eintönig. Die Sachen sind aber nicht unberührbar und sankrosankt. Wer hat nicht schon mal einen Kragen abgetrennt oder einen Gürtel entfernt, aber ich meine mehr als das. Eigentlich fehlt uns oft nur das Knowhow, um Sachen so zu verändern, dass sie echte Einzelstücke werden. So kommen wir von blindem Konsum zu Mit-sum – ich gebe zu, das Wort ist hässlich! „Users to makers“ heißt das im Englischen und klingt gleich viel eleganter.

Der eklatante Unterschied: man bekommt eine andere Beziehung zu den Sachen und sie wachsen einem mehr ans Herz – das führt fast zwangsläufig zu weniger neuen Klamotten.

Ich gestehe: meine Teenager-Tochter liebt Mode. Aber dass alle dasselbe Zeug von Pimkie oder Tally Weil tragen, gefällt ihr weniger. Sie hat angefangen, ihre Turnschuhe mit Textilfarbe und Schablonen aufzupimpen und ihre alten Jeans mit Bügelbildern. Meistens kauft sie gleich drei aufbügelbare Sterne oder Tiger, damit die beiden besten Freundinnen auch versorgt sind.

Dafür schwöre ich jetzt auf Pro-Am-Initiativen wie die von Pamoyo (www.pamoyo.com) aus Berlin. Sie sind die Profis, ich der Amateur. Zusammen sind wir unschlagbar. „Creative Collaboration“ nennt Cecilia Palmer das, wenn sie ihre Schnittmuster gratis ins Netz stellen. Mit dem Stoff kann man dann seine individuelle Duftmarke setzen.

Manche nennen das auch „Open-source design“ und den Mega-Marken und Händlern kann man so wunderbar ein Schnippchen schlagen. Es gibt sogar schon Webseiten, wo man im Internet ansehen kann, was anderen kreativen Amateuren so eingefallen ist (citizenfashion.theqmode.com).

Termine am Schluss:

Wer am 14. und 15. Juni in Nürnberg ist, sollte beim Sommerkiosk vorbeischauen. Hubert Rottner, der seit 20 Jahren Ökomessen organisiert, verwandelt den Rosenau-Park in ein Mekka für Ökomode. Mehr unter: www.sommerkiosk.de.

Bleibt gut angezogen!

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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Veröffentlicht in: News

2 Kommentare auf "Werde ein Co-Designer"

1 | riobravo

Juni 4th, 2008 at 14:52

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Hei Fashionistas!
Die Devise ist: ran an die Mode mit Schere und Bindfaden. Ich frickel in die Hosen von meinem Freund Gummis unten rein, das werden super Pluderjeans, nähe meine abgelaufenen seventies Jeans innen mit zwei Nähten zu knallengen Röhren und nutze uralt Ballett-Teile und Badeanzüge per Schere zu Oberteilen um. Ich schnippel ätzende, alte Jeanshemden zu Westen und nähe zu dünne Schals zusammen zu schön dicken, bunten Halswicklern. Auch neu Gekauftes will verschönert werden. Verliert ruhig den Respekt vor der Stangenmode. Ohnehin läuft ja jeder rum, wie er möchte. Der Style amerikanischer Obdachloser oder suffki Punks wird längst flächendeckend kopiert. Man kann also mal was wagen. Und es fühlt sich saugut an, wenn man Teile trägt, auf die angesprochen man sagen kann: hab ich gemacht. Also: immer ran da an die Teile und nicht nach anfänglichen Misserfolgen und Fehlgriffen schlapp machen!

2 | ChristineWarren34

Januar 24th, 2011 at 07:29

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