13 Mrz, 2009
Yes, we cut!
Wie eine Idee weitergesponnen wurde, die in einem Nähkurs entstand, lässt sich seit einigen Tagen am Zeitungskiosk bewundern. Dort liegt CUT, ein neues Magazin für selbstgemachte Mode.
Dahinter stecken fünf Münchnerinnen, die ein Magazin machen wollen für Leute, die gerne selbst Hand anlegen. Motto: Leute machen Kleider. Auf Bonnie&Kleid wäre ich selbst gerne gekommen. Das perfekte Outfit für große Szenen suche ich schon lange. Wertung: Fünf von sechs Scheren.
Herzstück des Magazins ist ein Schnittbogen mit den Mustern für einen Schal, eine Tasche und ein Kleid. Und weil viele Ungeübte das eher abschreckt, gibt es im Heft noch eine detaillierte Anleitung, die das Selbermachen narrensicher macht. Und das erinnert halt ein bisschen an früher und Malen nach Zahlen. Die ersten Bilder waren zwar wenig perfekt, aber ich hatte keine Angst, loszulegen. Und das zählt.
So gesehen ist das Magazin für Einsteiger wie ein Sechser im Lotto. Auch die Kurzwaren-Zentrale (News) oder die Meister-Klasse (Atelierbesuch) und die Mach-Art (Siebdruck) haben mich journalistisch überzeugt und ich bin – wie ihr wisst – pingelig. Nur die Modestrecke am Anfang in Schwarz-Weiß ist deutlich zu dunkel geraten. Die Macherinnen mussten mit kleinem Budget auskommen, denn viel Werbung ist nicht in CUT. Das ist für die Leser erfreulich, fürs Überleben des kleinen, feinen Newcomers sicher nicht. Die Optik des Magazins unterstreicht die Philosophie des Heftes wohltuend und erinnert an Collagen.
Insgesamt eine Glanz-Leistung.
Das Heft kommt in Knallrot und viermal im Jahr für jeweils sieben Euro.
Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland. Hier finden Sie alle Artikel von Kirsten . |
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