11 Mrz, 2009

Top oder Flop?

Die Kleidersammler von Humana haben einen schönen Spot gemacht, in der gebrauchte Kleidung zum Leben erwacht und wahrhaft hilfreich ist.

Und die Kritik an der Haltung des Spots gleich obendrauf ….natürlich bekommt hier selbst die ausrangierte Hose aus dem reichen Nationen noch Subjektstatus und hilft wie ein Mensch, das hat etwas enorm Missionarisches und zementiert das Bild auf Afrika als Kontinent von Hilfsbedürftigen, die nie auf eigenen Beinen stehen werden. Aber ich kann den Gedanken mit ausgedienter Kleidung noch helfen zu wollen, gut nachvollziehen. Vielleicht müssen wir nur eher lokale Lösungen bevorzugen. Denn bei uns in Hamburg boomen – wie vermutlich überall derzeit – lokale Kleiderkammern, die etwa gezielt für Kinder aus ärmeren Haushalten sammeln oder für Obdachlose. Und im „Sperrgebiet“ bei uns auf  St. Pauli suchen sie gerade kleine und kleinste Kleidergrößen für drogenabhängige Mädchen. Die haben nämlich kaum was auf den Knochen…..

Was gibt es bei Euch?
via: Sebastian Backhaus

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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Veröffentlicht in: News

6 Kommentare auf "Top oder Flop?"

2 | Kirsten

März 12th, 2009 at 10:27

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Wer sich über Kleidersammlungen und Textilrecycling schlau machen möchte, kann auf die just neu gestalteten Internetseiten von FairWertung sehen, die umfassend Einblick geben, welche Angebote seriös sind und welche nicht.

3 | Frans

März 13th, 2009 at 12:46

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Die Organisation hinter Humana ist ja auch nicht ohne Skandale ausgefallen, die Organisation wird auch vorgeworfen eine Sekte zu sein, es hat schon eine Menge Finanzskandale gegeben, und der Gründer, Petersen, wird seit Januar vom Interpol gesucht…

http://en.wikipedia.org/wiki/Humana_People_to_People
https://www.tvindalert.com/glance.html#humana

4 | klaus die maus

März 13th, 2009 at 16:23

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Hey, das mit Humana ist ja eine irreführende Werbung. Absoluter FLOP! Ist überhaupt nicht zu empfehlen das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und viele entwicklungspolitische Organisationen sprechen dieser Organisation ihr selbstgebasteltes „Gut-Menschen-Image“ und ihren entwicklungspolitische Anstrich komplett ab. Abgesehen davon, sind die Altkleider Exporte mehr als bedenklich für die Länder des globalen Südens. Außerdem gibt es noch weitreichendere Vorwürfe der Manipulation.

Zur fairen Altkleidersammlung und was zu machen ist: https://www.fairwertung.de/

5 | martin

März 13th, 2009 at 16:50

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Schaut euch mal bitte unsere vor ein paar Tagen gestartete Aktion zu diesem Thema an und sagt mal, was ihr davon haltet. würde mich interessieren.

Zum Hintergrund der Aktion: http://blog.armedangels.de/2009/aktionen/altkleider-spenden-oder-wegwerfen/

beste grüße an euch alle, martin

6 | Steph

März 13th, 2009 at 19:07

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@ Martin

Die Argumente, die Du zusammengetragen hast, finde ich gut. Ein großes Problem sehe ich jedoch im Kaufwahn vieler Mitbürger. Es ist überhaupt nicht trendy dies so zu sagen, aber unter Umweltgesichtspunkten hilft nur weniger Konsum, haltbare Klamotten, die man länger tragen kann. Somit kann man für ein einzelnes Kleidungsstück mehr ausgeben und den vielen Menschen, die an der Herstellung und dem Vertrieb der Klamotte beteiligt sind auch einen besseren Lohn zahlen.

Könntet Ihr nicht auf Ebay einen Shop einrichten oder irgendwas auf Eurer website, wo die Leute Eure Hemden versteigern können, wenn sie diese nicht mehr tragen wollen? Vielleicht gewinnt Ihr so auch Neukunden, über ganz niedrige second-hand-einstiegspreise? Dann muß man das second-hand-tragen nur noch zum Kult erklären und schon, trauen sich die Menschen auch ohne die aktuelle Falte der Saison auf die Straße. Es ist doch wirklich albern, dass man uns seit Jahren erzählt, dass es Farben und Schnitte gibt, die jede Saison neu erfunden werden, aber in jeder Kaufhauskette sehen die Produkte gleich aus. Nur die Statur des Menschen macht dann noch den Unterschied. Ein Rüschenhemd sieht an einer Person in Gr. 34 eben anders aus als in 44.

Vielleicht könnt Ihr auch Tauschparties organisieren. Jedes Jahr während der Fashion-week oder an Uni-Feten?

Bin gespannt, was Euch noch so einfällt.