10 Feb, 2009

Bewegungsfreiheit

Eigentlich müsste ich heute über Schals und Stolas sprechen, denn in Hamburg schneit es wie wild.

Aber ich träume schon von 20 Grad und davon, etwas mehr Haut zeigen zu können. Etwas, was in dieser Hinsicht meine Erwartungen voll erfüllt und vieles locker überboten hat, was ich schon an grüner Sommermode gesehen habe, ist die Kollektion der Münchnerin Akela Stoklas.

Die studierte Modedesignerin entwirft nur Kleidung, die sie auch selbst tragen würde und modelt deshalb auch konsequent selber für ihr feines Label „room to roam“.

Sie ist definitiv Eco 2.0.

Wie der Name nahelegt, sehnt sie sich nach Raum für Kreativität, Bewegungsfreiheit und freier Natur. Deshalb hat sie auch Hugo Boss und Marc O´Polo den Rücken gekehrt, für die sie jahrelang als Designerin gearbeitet hat. Seit 2006 entwirft sie nun Kleidung, die sich jeden Tag tragen und gut kombinieren lässt und das stramm auf grünem Kurs. Akela Stoklas zeigt, was schon mit ökologischen Stoffen möglich ist, sie verarbeitet Denim, Leinen, Schurwolle, Baumwoll-Jersey und Nessel. Produziert wird in Deutschland und das soll auch so bleiben. Offenbar ist das möglich und nicht so ein Himmelfahrtskommando, wie viele glauben.

Exponieren tut sie sich auch mit ihrem Engagement für bedrohte Naturräume. Im Sommer 2009 geht es um die schrumpfende Insel Sylt, die Stück für Stück weggespült wird, im Winter 2009/2010 um die Ski-Weltcup-Station Whistler Mountain in Kanada, wo die Bären und Lachse es ziemlich schwer haben, sich noch zu bewegen.

Modisch gesehen, machen bei oft ein paar kleine Accessoires einen großen Unterschied. Besonders gefallen haben mir deshalb die großen Knöpfe auf ihren Winterjacken, wobei wir wieder bei den frostigen Temperaturen wären, die hier derzeit herrschen. Ihren Schal aus Biobaumwolle in petrol und grau habe ich jedenfalls fest um meinen Hals gewickelt. Gerne hätte ich auch schon die Stola „Smilla“ aus dem nächsten Winterprogramm, um meinem Gespür für Schnee entgegen zu kommen.

Ab März könnt ihr die Sommersachen von Akela Stoklas in diesen Läden bekommen. Shirts und Tops starten bei 48 Euro, Kleider bei 150 Euro.

room to roam, Johannisplatz 21, 81667 München

besserdresser, Lychenerstraße 10, 10437 Berlin

Liebschwestern, Ölschlägern 24, 38100 Braunschweig

tragbar Phase 1, Rothenburger Straße, 01099 Dresden

Marlene Taschen, Dillsteinerstraße 2, 75173 Pforzheim

Schmid Mode & Schuhe, Lohwaldstraße 52a, 85356 Neusäß

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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Veröffentlicht in: Label

2 Kommentare auf "Bewegungsfreiheit"

1 | Jana

Februar 10th, 2009 at 13:04

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Schade, nach ihrem schön geschriebenen Artikel habe ich wunder gedacht, was das für tolle Sachen sein müssen. Aber bitte schön, wer soll das anziehen? Verhungerte Frauen mit dirty Look? https://www.room-to-roam.com/summer09.html

2 | Kirsten

Februar 10th, 2009 at 13:56

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@Jana: Ich finde, du bist zu streng. Ich bin definitiv keine superskinny-Maus und schmutzig auch nur, wenn ich im Garten wühle und mir gefallen die Sachen.

Gut ist aber, dass wir jetzt endlich eine kritische Masse grüner Label haben, so dass wir wirklich wählen können, was uns gefällt und nicht auf die superpraktischen, aber eher kastenförmigen Kleidungsstücke der ersten Stunde zurückgeworfen sind.

Ich lege dann wohl nochmal nach für dich. Wie wäre es mit so pure, der Frauenlinie von Sense Organics?

P.S. Was ist denn so in deinem Schrank?