17 Nov, 2008

Das trag´ ich dir nach

Als ich mit dem Bloggen anfing, wollte mich keine meiner Freundinnen mehr an ihren Kleiderschrank lassen. Inzwischen bin ich ein begehrter Einkaufsscout. Aber nicht immer geht das gut. Meine Freundin Alexandra trägt zwar die Mavi Organic Jeans, die ich ihr empfohlen habe, trägt mir aber den Tipp mit den Trippen-Schuhen immer noch nach. Die Schuh werden getragen wie eine Socke und man geht – auch im Winter – quasi auf der Erde. Heute saß sie bei mir im Büro und fragte mich anklagend nach Wollsocken, weil sie in ihren Trippen-Schuhen fror.

Obwohl sie jetzt mit dem Misstrauenserreger infiziert ist, setze ich noch zwei drauf. Gefallen hat mir die Geschichte des New Yorker Labels Subletclothing. Die beiden Frauen, deren Beth Dress (220 Dollar…..) aus Biobaumwolle und Bambusfasern hier zu sehen ist, haben sich kennengelernt, als die eine Untermieterin der anderen war. Aus der gemeinsamen Wohnung wurde eine gemeinsame Modefirma, die in den USA produziert. Die Sachen sind direkt in New York oder über zwei Online-Stores zu bekommen – Nimli und btcelements– , auf die ihr auch gleich einen geneigten Blick werfen könnt. Und für um die Ecke: Wer auf Yoga, Pilates und Tai-Chi steht, kann die Kleidung des jungen Modelabels 27friends ausprobieren (100 Prozent Biobaumwolle und IVN-zertifiziert). Die Macherin Veronika Schmederer ist nicht nur Designerin, sondern war auch Moderedakteurin bie der tschechischen ELLE. Ihr Laden ist in Berlin. P.S. SPART EUCH das neue Klima-Magazin und das US-Label Parkvogel. Das bisschen Organic in deren Kollektion wird auch nicht dadurch besser, dass zu den Kundinnen angeblich Halle Berry und Scarlet Johansson gehören.

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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5 Kommentare auf "Das trag´ ich dir nach"

1 | Alexandra

November 19th, 2008 at 11:58

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Baumwolle, Bambusfasern – ist doch viel zu luftig im fiesen November. Immer nur T-Shirts und Fähnchen und Yoga-Klamotten gehen an den realen Kleiderbedürfnissen einer frostempfindlichen Frau wie mir vorbei. Was ist eigentlich mit Öko-Pullovern? Dicken Mänteln? Von glücklichen Schafen, handgefilzt, wasweißich… Was haben Deine kleinen Labels denn NÜTZLICHES zu bieten?

2 | Kirsten

November 19th, 2008 at 17:22

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@Alexandra:Keine Frage, Izzy Lane (www.izzylane.com) in England hat wirklich warme Sachen mit Wolle von Schafen, die sie vor der Schlachtbank gerettet hat. Preisgekrönt und über den Onlne-Shop zu bekommen. Mehr über die Geschichte von Macherin Isobel Davies kannst du über das britische Online-Eco-Fashion-Magazin Thread von der BBC erfahren. Ansonsten hierzulande absolut politisch korrekt was kontrolliert biologische Tierhaltung angeht, ist die gute alte Wollsocke, der Ökoversender Hess Natur. Demnächst bei mir in Hamburg shoppen im Flagshipstore am Jungfernstieg oder mühsamer: über den Katalog bestellen.
Und für dich als Berlinerin: Andreas Murkudis in der Münzstraße bietet Selbstgestricktes von der Alm für Kinder! Geheimtipp: Erdbeermütze (Marke: Hohgant).
Selber trage ich Lagenlook. Langes Shirt von US-Label Stewart&Brown und drüber Kleid des Münchner Labels Mandala (www.mandala-fashion.com) aus Merino-Wolle von gücklichen Schafen aus Australien. Nicht abschrecken lassen durch die ganze Yoga-Mode des Labels!

3 | StoiBär

November 25th, 2008 at 12:16

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War jetzt gerade mal bei Trippen auf der Webseite. Die Schuhe schauen ja klasse aus, nur die Webseite ist absolut userunfreundlich. An nutzbare Infos kommt man kaum ran. Mach doch mal einen Beitrag über die.

Übrigens kommen scheinbar meine Trackbacks nicht bei Dir an (war allerding erst einer)

4 | Kirsten

November 25th, 2008 at 14:51

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@StoiBär: Ha, endlich! Da habe ich ja mal die Gelegenheit, mich selber zu zitieren. Für das Greenpeace Magazin habe ich bereits über Trippen geschrieben, im Heft 2/05. Online abzurufen über das gut sortierte Archiv des Magazins.
In Kürze: Ökologie gehört für die Trippen-Leute selbstverständlich zum Thema Qualität. Anders gesagt: ein guter Schuh ist nur einer, der auch ökologisch hergestellt ist. Hundertfünfzigprozentig ist Trippen allerdings nicht, will aber Schuhe, die lange tragbar und damit wahrlich ökologisch sind und repariert vor allem auch!

5 | Alexandra

November 26th, 2008 at 18:17

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Vergesst Trippen, echt! Nicht nur, dass ich die zugegebenermaßen superschicken Schuhe kaum anziehe, weil sie im Winterhalbjahr zu kalt sind und ich im Sommer nicht mit knöchelhoch geschnürten rustikalen Tretern herumlaufen will. Das ist wohl das Gegenteil von nachhaltiger Mode.
Aber obendrein sind die Schuhe so haltbar dann auch nicht: Nach kurzer Zeit war die Lasche hinten abgerissen (wurde repariert), und zweimal musste ich, trotz seltenen Tragens, schon neue Schnürsenkel kaufen.
Fazit: Gut gemeint ist nicht gut gemacht.