16 Nov, 2008
Daryl, how brave you are!
Es gab keine Sekunde Langeweile auf der Utopia-Konferenz in Berlin. Die Macher haben ein gutes Händchen bei der Auswahl der Redner gewesen. Bald könnt ihr auf deren Seite alle Beiträge als Video ansehen. Insgesamt gab es keine Roboterreden, manche waren schlichter, andere emotionaler und avantgardistischer.
Ausgerechnet Hollywood-Star Daryl Hannah, in engen Jeans und Westernlook, die ganz am Ende auftrat und natürlich unglaublich viele Paparazzi anzog, redete nicht vom Einkaufen. Sonst ging es nämlich viel um die ökokorrekten Alternativen – die richtige grüne Geldanlage, das richtige Geschirrspülmittel, das richtige Auto. Das ist jetzt ein bisschen schäbig von mir, weil ich hier ja auch laufend kleine tapfere Label vorstelle, deren Mode man bedenkenlos kaufen kann.
Aber Daryl Hannah, die viel von LOVE redete und der Liebe zur Natur, plädierte plötzlich für LESS IS MORE und machte sich zur Vorhut einer neuen Genügsamkeit. Sie war ja als „Changemaker“ eingeladen – bitte versucht gar nicht erst, dieses Wort zu übersetzen – und machte ihre Sache gut. Ihre Botschaft war jedenfalls fortschrittlich.
Und ja, sie hat auch über Mode geredet und darauf hingewiesen, wieviel tausend Liter Wasser gebraucht werden, um die Baumwolle für ein einziges T-Shirt zu bewässern. Ob sie ein Shirt aus Biobaumwolle trug?
Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland. Hier finden Sie alle Artikel von Kirsten . |
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