08 Nov, 2008

Lavalampenrot

Laut der Konsumforscher der GfK aus Nürnberg messen die Deutsche umwelt- und sozialverträglicher Mode mehr Bedeutung zu. 43 Prozent gaben an, dass sie beim Kleidungskauf zumindest gelegentlich darauf achten, ob es um sich „Socialwear“ – das ist Textilwirtschafts-Sprech – handelt. Vor zwei Jahren waren es noch 36 Prozent. Die Zahl derer, die grundsätzlich darauf Wert legen, sank dagegen von 11 Prozent auf 4 Prozent. Befragt wurden 6700 Deutsche.

Trotz Finanzkrise und das alle den Gürtel enger schnallen, ist nach wie vor jeder Vierte bereit, mehr für Mode zu zahlen, die ökokorrekt ist (2006: 25 Prozent, 2008: 27 Prozent). Leider herrscht babylonische Siegelverwirrung und den Kunden fehlt der Durchblick. Fast 80 Prozent fühlen sich schlecht informiert.

Die gute Nachricht: Offenbar hat die Mode ihr Müsli-Image verloren. Es geht nicht mehr darum, wie die Kleidung aussieht. Es geht darum, wie gut sie zu erkennen ist. Und ein Siegel gibt den Kunden Sicherheit. Aber bitte eines und nicht viele – das verwirrt.

Ich möchte ein Siegel, dass so auffällig ist wie das Lavalampen-Kleid von Michelle Obama in der Siegesnacht.

Mit ausgefallem Design. Und genügend Strahlkraft, um eine nationales Gespräch über die Kennzeichnung von Kleidung auszulösen.

Die kompletten Ergebnisse lassen sich in der TW-Studie Socialwear 2008 nachlesen. Die News stand am 7. November in der Textilwirtschaft (TW).

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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