05 Nov, 2008
Sauber bedrucken
Ich bin noch etwas hohläugig von letzter Nacht, die ich mit den Wahlmännern Jörg Schönenborn und Claus Kleber vor dem Fernseher verbracht habe, aber jetzt verkünde ich mal den derzeitigen Sieger im 100-Prozent-zertifizierten Ökodruck: die Continental Clothing Company.
Die Meister der bedruckbaren Blanko-Shirts schreiten tapfer fort auf ihrem Weg zu ökologischen Spitzenleistungen. Geschäftsführer Paul Hughes hat ein paar wirklich vernünftige Entscheidungen getroffen, indem er ein Teil des Sortiments in Bio-Qualität und klimaneutral anbietet (Earth Positive Collection). Meist wird Kleidung aus Biobaumwolle ja durchs Färben, Bedrucken und Accessoires wie Zipper oder Pailetten ja doch noch zum Umweltsünder.
Continental will das nun ändern und setzt beim Drucken auf ökologischen Siebdruck. Gedruckt wird in der Türkei, verwendet werden speziell entwickelte wasserbasierte Farben, die GOTS-zertifiziert sind – also mit dem derzeit besten Ökosiegel ausgezeichnet. Normale Druckfarben enthalten in der Regel unter anderem Schwermetalle, die in Luft und Abwasser gelangen.
Außer Continental ist nur noch der britische Konkurrent T Shirt and Sons zertifizierter Öko-Drucker. Die in Bath, im Südwesten von England ansässige Firma, trägt das Fairtrade-Siegel und das Siegel des britischen Bioanbauverbandes, der Soil Association.
Die Sachen sind natürlich vor allem etwas für Firmen, die Promotion-Kleidung brauchen, denn laut Webseite von Continental muss man mindestens 150 Stück abnehmen. Aber auch Schulkleidung wäre doch eine Idee, in der Schule meiner Kinder sind die Sachen aus dem Schulshop weißgottnicht politisch korrekt.
Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland. Hier finden Sie alle Artikel von Kirsten . |
Veröffentlicht in: Label