20 Sep, 2011
H&M steigt aus
Kurz vor dem Start der neuen grünen Kollektion von H&M gibt der Modekonzern dem Druck von Greenpeace nach und erklärt, alle gefährlichen Chemikalien aus seiner Produktion zu verbannen. Wie H&M heute in Stockholm mitteilte, sollen die giftigen Substanzen durch umweltfreundliche Alternativen ersetzt werden. H&M will nun offen legen, in welchen Fabriken H&M-Textilien produziert werden und welche Chemikalien dabei zum Einsatz kommen. Das ist keine einfache Sache, denn H&M besitzt keine eigenen Fabriken, sondern arbeitet mit etwa 700 Zulieferern in Europa und Asien zusammen. Diese Zulieferer sollen künftig die strikten Umweltauflagen einhalten – und H&M wird dort genau hingucken müssen. H&M hatte sich zunächst hartleibig gezeigt, knickt nun aber ein. Wenn Greenpeace anklopft, macht das halt doch einen Unterschied – zumal die Organisation begonnen hätte, nun vor einzelnen Filialen zu stehen. Der Imageverlust wäre immens gewesen. Dennoch Gratulation an H&M, dass sie nun mitmachen.
Es sei hier gesagt, dass vor H&M bereits Adidas, Nike und Puma ein Häkchen an die Forderungen von Greenpeace gemacht hatten. Im Prinzip handelt es sich um einen CANOSSA-GANG DER GESAMTEN BRANCHE. Nun gilt es die Blacklist der Substanzen, also der, die komplett zu bannen sind, kontinuierlich zu erweitern.
Eigentlich gilt es jetzt für Greenpeace, weiter abzuräumen. Etliche internationale Markenartikler haben sich jetzt verpflichtet, aber da gibt es bekanntlich noch ein paar nationale böse Buben. Auf eine Kik-Kampagne warte ich noch.
Autorin: Kirsten Brodde
Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland. Hier finden Sie alle Artikel von Kirsten . |